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Wir sind kurz vor dem Ziel – ein Rückblick auf 10 Jahre Sammlung von Getränkekartons

Seit zehn Jahren sammelt der Verein Getränkekarton-Recycling Schweiz leere Getränkekartons und überführt sie ins Recycling. Seit dem ersten gesammelten Saftkarton 2011 ist viel passiert. Meilensteine genauso wie Rückschläge. Heute steht die Mission kurz vor ihrem Ziel, denn eine politische Lösung für ein nationales Getränkekarton-Recycling ist bereits im Gange und steht kurz bevor.


Schauen wir nochmals zurück: Es ist der 1. Oktober 2011, als Geschäftsführerin Simone Alabor leicht nervös an der ersten Sammelstelle in der kleinen Berner Gemeinde Grosshöchstetten steht. Der Verein Getränkekarton-Recycling Schweiz macht sich damals bereits seit zwei Jahren aktiv für eine Sammellösung in der Schweiz stark. Doch nun startet der erste Pilotversuch einer eigens organisierten Sammlung.

Die Anspannung an diesem Oktobertag legt sich rasch, denn nicht nur zahlreiche Menschen sammeln sich in Grosshöchstetten an, um ihre säckeweise mitgebrachten Getränkekartons zu recyceln, sondern auch die Sammelstellen vermehren sich in den darauffolgenden Monaten rasch.


Drei Jahre dauert der Pilotversuch, in denen das Team Sammelstellen ermöglicht, mit den Menschen auf der Strasse spricht, das Anliegen teilt und am Ende ganz klar als Fazit ziehen kann: Die Schweizer*innen wollen eine Sammlung für ein Getränkekarton-Recycling und nehmen das Angebot sehr gut an. Es ist zudem technisch machbar, denn die Getränkekartons können in einer Papierfabrik problemlos recycelt werden. Und es ist ökologisch sinnvoll, denn durch die flächendeckende Wiederverwendung der Papierfasern kann jährlich so viel Holz eingespart werden, wie auf einer Fläche von 11’000 Fussballfeldern Wald nachwachsen würde.

Warum also gibt es bis heute keine nationale Sammellösung? Eine letzte Hürde gibt es damals wie heute noch zu lösen: die Finanzierung.

Und dann tut sich 2016 eine neue Option auf: «Die Einzelhandelskette ALDI Suisse kommt auf den Verein zu, mit dem Angebot Getränkekartons zu sammeln.» Weitere drei Jahre lang begleitet das Team nun diese Sammlung eng, wühlt sich durch Berge von leeren Getränkekartons, kontrolliert und dokumentiert, wie rein die Sammlung vonstattengeht. 2019 dann der Rückschlag: ALDI, damals der einzige Produzent mit Sammelangebot, stoppt seine Teilnahme wieder. «Die Gründe sind paradox», erklärt Simone Alabor, «es wurde schlicht zu viel gesammelt, sodass ALDI das Angebot nicht länger tragen konnte.»


Und jetzt? «Wir stehen an einem grossartigen Moment, denn heute, zehn Jahre nach dem ersten gesammelten Getränkekarton, gibt es deutlich Bewegung auf politischer Ebene. Das Umweltschutzgesetz wird angepasst, eine Sammellösung wird kommen. Das freut uns enorm!»

 

Feiern sie mit uns! Wer es nicht schon ist, kann hier Supporter*in werden und ist selbstverständlich herzlich eingeladen, wenn es hoffentlich bald ein Fest zu feiern gibt, sobald eine nationale Sammlung eingeführt wird.


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