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Emmi übernimmt Verantwortung

Emmi ist die grösste Milchverarbeiterin der Schweiz und gleichzeitig eine global agierende Unternehmensgruppe. Das Thema Nachhaltigkeit wird bei Emmi konsequent verfolgt. Gerold Schatt, Leiter des Bereichs gibt uns im Gespräch interessante Einblicke, auf welchen Themen sein Fokus liegt und wie Nachhaltigkeit in der Praxis gelebt wird.


Gerold Schatt, Leiter Nachhaltigkeit bei Emmi


Wann sind Sie persönlich mit dem Begriff «Nachhaltigkeit» zum ersten Mal in Kontakt gekommen, wie hat sich Ihr Verständnis davon über die Jahre gewandelt und was ist für Sie eine passende und zeitgemässe Definition von Nachhaltigkeit?

Das war 2012, als Emmi den ersten internen Nachhaltigkeitswettbewerb ausgeschrieben hat. Ich war damals Betriebsleiter von unserem Produktionswerk in Dagmersellen. Mit unserem Projekt haben wir den zweiten Platz erreicht. Ich denke, da hat es mir «den Ärmel reingenommen». Auf der Suche nach der persönlichen Herausforderung kam die Position des «Leiters Nachhaltigkeit», welcher 2016 neu geschaffen werden sollte, auf den Radar. Es war vieles neu für mich in dieser Rolle. Auch die Frage «Was bedeutet Nachhaltigkeit konkret?». Heute, zwei Jahre später, habe ich eine sehr konkrete Vorstellung. Ich sehe den Weg, den einerseits wir als Unternehmen, andererseits auch wir als Gesellschaft, einschlagen sollten. Zusätzlich bin ich in der Position, einen aktiven Beitrag zu leisten, Verantwortung zu übernehmen – das macht mir Freude. Deshalb bedeutet für mich persönlich Nachhaltigkeit vor allem: Verantwortung.


Welche Ziele hat sich Emmi im Bereich der Nachhaltigkeit gesetzt und welche Massnahmen wurden umgesetzt? Wir konzentrieren uns in unserem Nachhaltigkeitsmanagement auf vier Fokusthemen. Treibhausgasemissionen, die Milchproduktion beim Bauern, Verpackungen und Food Waste – unter dem Stichwort «Verschwendung» – sowie die Mitarbeiterentwicklung. Wir haben uns in diesen Themen je ein messbares Ziel gesetzt, welches wir bis 2020 erreichen wollen. Aus globaler und gesellschaftlicher Sicht ist die Reduktion des CO2-Ausstosses um 25 Prozent das Relevanteste.


Emmi will bis 2020 die Verschwendung von Nahrungsmitteln und Verpackungsmaterial um 20 Prozent senken. Kann bei diesem Ziel auch Getränkekarton-Recycling seinen Teil dazu beitragen? Absolut! Das ist eine wichtige Stossrichtung für uns. Gerade der Getränkekarton ist eine interessante Verpackung. Er basiert auf einem nachwachsenden Rohstoff und kann sehr gut recycelt werden. Kreislauffähige-Systeme sind die Zukunft. Den Beitrag, den wir als Emmi leisten, ist einerseits die Sammlung von Getränkekartons in unseren Produktionsbetrieben, andererseits unser Einsatz, damit Konsumenten diese Verpackung künftig in der ganzen Schweiz recyceln können.


Konsumenten bevorzugen Verpackungen, die recycelt werden können. Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Getränkekarton-Recyclings? Die Bevölkerung in der Schweiz ist sehr offen für das Thema «Recycling». Entscheidend ist für mich persönlich, dass die Wiederverwertung ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist. Bei Getränkekartons trifft dies zu, daher müsste ein Land wie die Schweiz an einem solchen System interessiert sein.


Das Recycling muss flächendeckend eingeführt werden und der Konsument sollte keinen wesentlichen Zusatzaufwand betreiben müssen. Für Abfälle, die im Haushalt anfallen, ist die Bevölkerung damit vertraut, ihn im Detailhandel oder in einer kommunalen Sammelstelle zu entsorgen. Zumindest eine Rückgabeform sollte mit Getränkekartons möglich sein. Da es nachweislich ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist, Getränkekartons zu recyceln.


Stichwort Enkeltauglichkeit: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Schweizer Wirtschaft? Was für ein interessantes Synonym für Nachhaltigkeit! Nun: ich wünsche mir, dass man sich die Zeit nimmt, um ein Thema breit und tief zu analysieren und dann ausgewogen und weitsichtig zu planen. Ich wünsche mir verstärkt auch mehr Mut und Pioniergeist. Gerade im Bereich der Nachhaltigkeit eröffnen sich viele neue Geschäftsfelder, die wir mit unserem Know-how, mit unseren Fähigkeiten und unserem stabilen politischen sowie sozialen Umfeld besetzen, prägen und anführen können.


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