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Eine Begegnung mit dem neuen Präsidenten

Interview mit dem neuen Präsidenten des Vereins Getränkekarton-Recycling Schweiz


Mit dem Jahreswechsel 2021/2022 hat sich unser langjähriger Präsident Dr. Josef Meyer neuen Aufgaben zugewendet und das Präsidium des Vereins Getränkekarton-Recycling Schweiz verlassen. Wir haben mit seinem Nachfolger Peter Mayer ein Interview geführt und freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit.



Für alle diejenigen, die Sie noch nicht kennen: Wer ist Peter Mayer privat?

Da müsste man vielleicht besser meine Frau und die Kinder fragen :-) Aus eigener Sicht ist Peter Mayer ein musikalischer Familienvater, der gerne in der Natur aktiv ist und mit Tochter und Sohn Spass beim Rad fahren hat. Und ja, gerne Tennis spielt er auch.


In a nutshell: Woher kommen Sie und was war Ihre letzte Aufgabe, bevor Sie zu uns gekommen sind?

Ich komme ursprünglich aus der Westpfalz in Deutschland. Die nächste grössere Stadt war Kaiserslautern, Schweizer Fussballfans vermutlich bekannt durch Ciriaco Sforza und René Jäggi aus ihrer Zeit beim 1. FCK. Mit meiner Familie habe ich dann aber länger im sonnigen Rheinhessen gelebt. Von dort ging es 2020 nach Malmö, wo ich für Tetra Pak ECA als Cluster Customer Management Director tätig war.


Für Ihre neue Rolle als Key Account Director & Office Manager von Tetra Pak Schweiz werden Sie mit der Familie aus Schweden in die Schweiz zurückziehen. Worauf freuen Sie sich und was werden Sie vermissen?

Beruflich freue mich besonders auf die neuen Herausforderungen, den Kontakt zu den Kund:innen und darauf, gemeinsam mit meinen Kolleg:innen neue Projekte anzustossen. Dazu gehört selbstverständlich auch die Zukunft des Getränkekartons als ressourcenschonende Verpackung für flüssige Lebensmittel.

Und privat freue ich mich natürlich darauf, dass meine Familie in ein paar Wochen ebenfalls aus Schweden in die Schweiz übersiedeln wird. Dann können wir die vielen schönen Seen, Berge und Städte der Schweiz gemeinsam entdecken. Vielleicht werde ich die grandiose Weite des Meeres in Malmö etwas vermissen, ich bin mir aber sicher, dass die Schweizer Alpen diesen Verlust mehr als wett machen werden.


Ihr Vorgänger Dr. Josef Meyer hat den Verein Getränkekarton-Recycling über 10 Jahre lang begleitet. Mittlerweile scheint sich eine nationale Sammellösung am Horizont abzuzeichnen. Was sind Ihre Ziele für die Zukunft des Vereins?

In der Tat hat Josef mit sehr viel Herzblut und Engagement bereits einiges bewegt – ich denke da nicht zuletzt an die Pilotsammlung mit Aldi, die sehr erfolgreich war. Bezüglich des Recyclings von Getränkekartons steht die Schweiz, auch was die Gesetzeslage angeht, aktuell an einem sehr entscheidenden Punkt, da das Umweltschutzgesetz weiterentwickelt wird. Aus meiner Sicht kann es keine Insellösungen geben, ich setze mich für ein schweizweites, integriertes Sammelsystem mit entsprechender Verwertung und Rückführung der gewonnenen Wertstoffe ein.

Als Hersteller möchten wir die ressourcenschonende Verpackung auch im Design weiterentwickeln. Auf diesem Weg gibt es einige Investitionen und Innovationen der Hersteller und der mit ihnen verbundenen Unternehmen. Stichworte wären da Green PE – pflanzenbasierte Kunststoffbeschichtungen – und auch Alternativen zur Verwendung von Aluminium. Für alle Alternativen gilt selbstverständlich, dass es keinen negativen Einfluss auf die Recyclingfähigkeit geben darf.


Weshalb liegt Ihnen das Thema Recycling am Herzen?

Wir kennen alle die Bilder und Themen zur Veränderung unserer Umwelt. Es ist jetzt an uns, etwas zu tun für die Zukunft dieses Planeten und unserer Kinder, wir können nicht mehr warten. Dabei ist neben der Vermeidung das Recycling einer der zentralsten Punkte. Der Getränkekarton besteht bereits zu rund 75% aus nachwachsenden, zertifizierten Rohstoffen. Mit dem richtigen Recycling können die einzelnen Wertstoffe wiederaufbereitet werden, was beim Getränkekarton in vielen Ländern bereits sehr erfolgreich praktiziert wird. Diesen Schritt auch in der Schweiz zu machen, würde wesentlich zur Reduktion von CO2 und zum Schutz der Umwelt und ihrer Ressourcen beitragen.


Ein Projekt, von dem Sie träumen? Ja, das darf auch etwas Privates sein ;-)

Ein etabliertes Sammelsystem – nicht nur in der Schweiz, sondern überall, weltweit, verursachergerecht oder vorgelagert finanziert – das würde ich mir für den Getränkekarton wünschen. Privat träume ich eher von einem Boot auf dem Zürichsee. Oder von einem Oldtimer. Natürlich in einer umweltschonenden Variante :-)


Möchten Sie unseren Supporter:innen noch etwas auf den Weg geben, was mit den bisherigen Fragen nicht abgedeckt ist?

Ich glaube, es braucht ganz generell ein Nachdenken und Umdenken bezüglich den Themen Verbrauch und Nutzung. Das betrifft alle Lebensbereiche – auch WhatsApp, TikTok usw. benötigen mit ihren Servern sehr viel Energie, was vielen Menschen nicht bewusst ist. Allgemein bin ich bei allen Produkten und Verpackungen des täglichen Gebrauchs für ordentliches Sortieren und ein möglichst effizientes Recycling. Der Getränkekarton bringt gute Voraussetzungen mit: Er besteht zum grössten Teil aus nachwachsenden Rohstoffen, ist eine gute Werbe- und Kommunikationsfläche, zum Basteln geeignet, und ja: Recycelbar. Karton ist cool!

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